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BYOD

Das Konzept

Historie

Eine digitale Umfrage in der Schulgemeinschaft im Frühjahr 2021 hatte ergeben, dass sich eine große Mehrheit der Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte den Einsatz digitaler Endgeräte im Unterricht nach dem Modell BYOD (Bring Your Own Device) wünschen. Dieser Wunsch wurde vor dem Hintergrund formuliert, dass bereits ein gutes Drittel der Schülerinnen und Schüler über eigene mobile digitale Endgeräte verfügt.

Mit Blick auf den Herbst 2021 sah unser Konzept vor, dass unsere Schülerinnen und Schüler nach den Herbstferien ein eigenes digitales Endgerät in der Schule zur Verfügung haben sollten.

Anforderungen an die Geräte

Für diese Geräte hat die Schulentwicklungsgruppe Digitalisierung - der Arbeitsgruppe aus Schulleitung, Lehrkräften, Eltern und Schülerinnen und Schüler - Mindestanforderungen festgesetzt, die eine sinnvolle Nutzung verschiedener Endgeräte im Unterricht ermöglichen. Ein BYOD Gerät kann ein Tablet oder Convertible sein, soll aber folgende Mindestvoraussetzungen erfüllen:

  • Display mindestens über 9,6'' Bildschirmdiagonale

  • Die Laufzeit sollte mehr als 6 Stunden betragen

  • aktueller WLAN-Standard für Zugang zu unserem Schul-WLAN

  • Touchdisplay (Stifteignung ggf. für höhere Jahrgangsstufen sinnvoll)

  • Möglichkeit einen Kopfhörer anzuschließen (Klinkenstecker oder eigene Bluetooth-Kopfhörer)

Moodle für Schülerinnen und Schüler (Austausch von Dateien über Moodle/Forum)

Für die unterrichtliche Arbeit in Klassen und Kursen, den Austausch von Dateien, das Hinterlegen von Arbeitsergebnissen oder das kollaborative Arbeiten wird die mit persönlichen Zugangsdaten gesicherte Lernplattform Moodle genutzt. Dieses Lernmanagementsystem ist für Schulen und Universitäten entwickelt worden und bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten, miteinander zu lernen. Die Zugriffsmöglichkeit über den Webdienst (Browserversion) ermöglicht eine endgerätunabhängige Zusammenarbeit der Klassen und Kurse und einen zügigen Austausch von Arbeitsmaterial, Ergebnissen und Lernprodukten, z.B. über die Forum-Funktion. Die Plattform ist ebenfalls geeignet, um Unterrichtsphasen digital zu begleiten und interaktive Lernpfade anzulegen oder H5P Module zu verwenden. Über externe Webdienste können weitere kollaborative Elemente eingebunden werden.

Eine ausführliche und generelle Erklärung, welche Plattformen warum von uns genutzt werden, finden Sie weiter unten.

Fachspezifische Umsetzung in den schulinternen Lehrplänen

Der unten weiter ausgeführte "Medienkompetenzrahmen" erfordert die Ausprägung digitaler Kompetenzen, was auch die Verwendung digitaler Medien im Unterricht erfordert. Die Frage nach der expliziten Einbindung der Endgeräte in den Fachunterricht ist sehr fachspezifisch und umfangreich. Offensichtlich sind Recherchearbeiten in allen Fächern oder das Exzerpieren und Überarbeiten von Informationen zu einem neuen Textdokument. Der eigentliche Mehrwert der digitalen Endgeräte ist aber die Interaktivität und die Vernetzung der Schülerinnen und Schüler. Lernprodukte können über Bilder, Videos, Audiospuren oder Grafiken angereichert werden und den verschiedenen Lernkanälen Rechnung tragen. Automationen können eindimensionale Arbeitsschritte erleichtern und Zeit für komplexere Zusammenhänge schaffen.

Alle Fächer haben dabei andere Anwendungszwecke und Möglichkeiten. Exemplarisch sind im Folgenden typische Anwendungsbereiche aufgeführt. Die ausführlichen Kompetenzen und Anwendungsfelder finden sie in der Umsetzung des Medienkompetenzrahmens an unserer Schule.

Beispiele für die einzelnen Fächer wären:

Sprachen: Hörverstehen in den Fremdsprachen; individuelle Höraufträge; Einsprechen von Text, Interviews, die aufgezeichnet und digital im Peer Feedback über ein Forum besprochen werden; elektronische Portfolioarbeiten, die kontinuierliche und diskontinuierliche Textsorten enthalten, Lerntagebücher etc.

MINT: Informatische Hintergründe verstehen, vom Anwender zum Gestalter werden, Grafiken, Tabellen und Berechnungen in animierte Prozesse umwandeln, digital gestützte Aufnahme und Auswertung von Experimenten

Sport: Mit Videofeedback Bewegungsabläufe visualisieren und verstehen, Phasenbeschreibungen erstellen, Blickwinkel ändern und die Wirkung von Präsentationen erfassen, Fehlerkorrekturen mithilfe von Slowmotionvideos durchführen.

Gesellschaftswissenschaften: Informationen anschaulich aufbereiten (Präsentationen, Erklärvideos, Stop-Motion-Videos gestalten)

Digitale Mitschriften/ Heftführung

Durch die individuelle Ausstattung mit digitalen Endgeräten können die Schülerinnen und Schüler weitestgehend frei entscheiden, ob sie digital oder analog ein Heft führen möchten. Es gibt allerdings keine Verpflichtung durch die Fachlehrkraft, das digitale Endgerät zu nutzen. Andersrum kann es phasenweise aber didaktisch oder pädagogisch sinnvoll sein, auf Stift und Papier zu wechseln, was dann durch die Lehrkraft eingefordert werden kann.

Als Grundlage für die analoge und digitale Heftführung gilt der Grundsatz, dass die Schülerin oder der Schüler auf Aufforderung alle Mitschriften und Arbeitsmaterialien gebündelt einreichen kann. Das hat zur Folge, dass alle Materialien in einer Datei/Heft/Buch (je nach App) aktuell geführt werden und eine Exportfunktion vorhanden ist. Das Einreichen eines digitalen Ordners, in dem verschiedene Arbeitsblätter, Mitschriften, Fotos etc. ungeordnet aufgeführt sind, ist nicht vorgesehen. Eine sinnvolle Ordnerstruktur oder beispielhafte Organisationskonzepte finden Sie hier (LINK zu Moodle Kurs - evtl. Bereich "Selbstorga" mit Goodnotes, Evernote, OneNote Erklärung oder ähnliches.)

Spezielle Anwendung mit schuleigenen Geräten

Neben den schülereigenen BYOD Geräten werden die Bestände der schuleigenen iPads (ausleihbare Klassensätze) weiter aufgestockt und nach wie vor im Unterricht eingesetzt. Mittlerweile sind rund 50 iPads im Betrieb, zeitnah werden rund 60 weitere zusätzlich zur Verfügung stehen.

Diese Geräte ermöglichen Unterrichtssequenzen, die etwa ein spezielles Programm erfordern, welches es nur für das iOS System gibt und wo eine einheitliche Anwendung im Unterricht sinnvoll ist. Exemplarisch könnte das beispielsweise GeoGebra im Matheunterricht oder GarageBand zur Podcastproduktion im Deutschunterricht sein. Darüber hinaus können mit diesen Geräten exemplarisch Anwendungsgrundlagen, bestimmte Softwarelösungen oder die iOS-typische Usability erprobt werden.

Digitale Schulbücher

Seit dem Schuljahr 2022/23 werden teilweise auch die Schulbücher digital angeschafft. Somit entfällt das Mitführen vielzähliger Bücher und bringt eine große Entlastung der Schultornister mit sich. Wir verfolgen das Ziel, neue Schulbücher softwareunabhängig anzuschaffen. Das Sichten, Erproben und Evaluieren der verschiedenen Anbieter/Verlage und das Abschließen geeigneter Lizenzverträge ist ein umfangreicher Prozess, der angestoßen wurde, aber noch nicht vollständig abgeschlossen ist.

Grundlegend verfolgen wir mit der hier beschriebenen Vorgehensweise das Ziel, den Schülerinnen und Schüler die Kompetenzen zu vermitteln, die sie im weiteren Leben benötigen: Verschiedene Wege führen zum Ziel, Abwägungen durchführen, welcher Weg für die gegebene Aufgabe der effektivste ist, Kritikfähigkeit, Zusammenarbeiten und Kommunikation auf verschiedenen Plattformen, Anpassen an neue Umgebungen, Problemlösekompetenz und Selbstständigkeit. Auf diesem Weg werden die Schülerinnen und Schüler natürlich von uns betreut und angeleitet, weshalb im Folgenden die technische Umsetzung erläutert werden soll.

BYOD - Technische Umsetzung

Wir haben uns zum Start des Konzepts bewusst für eine Gerätevielfalt entschieden, da in vielen Fällen bereits ein Gerät zur Verfügung stand. Durch unsere webbasierten Plattformen benötigen wir zum Einsatz nur einen aktuellen Internet-Browser. Wenn spezielle Software nötig sein sollte, kann im Unterricht auf die schuleigenen Geräte (PC-Räume, iPad-Koffer) zugegriffen werden.

Durch das Abrufen von Fördergeldern ist am Humboldtgymnasium in den letzten Jahren eine digitale Infrastruktur entstanden, die den Einsatz von Schülergeräten möglich macht. So verfügt die Schule bereits über ein flächendeckendes WLAN, das sowohl von Schülerinnen und Schülern als auch von den Lehrkräften genutzt werden kann. Das Schüler-WLAN ist dabei mit einem Jugendschutzfilter versehen, sodass jugendgefährdende Inhalte nicht aufgerufen werden können. Zum Schuljahresbeginn 2022/23 wurde vonseiten des Schulträgers damit begonnen, die Klassenräume und Teile der Fachräume mit Präsentationstechnik auszustatten. Langfristig bietet jeder Raum damit die Möglichkeit, den Bildschirm eines Gerätes auf eine Projektionsfläche zu spiegeln. Damit kann in Phasen des gemeinsamen Arbeitens oder der Ergebnispräsentation eine zentrale Fläche von allen Geräten aus genutzt werden. Die dafür notwendigen Adapter bieten für alle Betriebssysteme eine Möglichkeit zur Spiegelung, sodass wir hier nicht auf einen Hersteller beschränkt sind.

Die Gerätevielfalt bedarf einer Unterstützung bei allen Beteiligten. Deswegen wollen wir durch verschiedene Angebote Hilfen anbieten:

  • Einführungen in unsere Plattformen: Neue Schülerinnen und Schüler am Humoldtgymnasium erhalten eine Einführung in die von uns benutzten Plattformen, insbesondere Moodle.
  • Technik-Café: Es gibt eine feste Gruppe von Lehrerinnen und Lehrern sowie Schülerinnen und Schülern, die innerhalb der Schule zu einem festen Termin ansprechbar sind. Dort können Fragen geklärt und technische Unterstützung eingeholt werden.
  • Moodle-Kurs des Technik-Cafés als Wissensspeicher: Die Probleme, die beim täglichen Nutzen auftreten und ans Team vom Technik-Café herangetragen werden, sollen in diesem Moodle-Kurs dokumentiert werden, sodass dort ein Nachschlagewerk entsteht, dass unser Arbeiten langfristig erleichtern soll. Auch können dort "Best Practice"-Beispiele dokumentiert werden, die anderen dann den Einstieg ins digital gestützte Arbeiten erleichtern. Zudem sollen einzelne Bereiche als "Selbstlernkurse" angelegt werden, sodass auch individuell weiter an den eigenen Fähigkeiten gearbeitet werden kann.
  • IT-Assistenten: Unser langfristiges Ziel ist es, in jeder Klasse einen zusätzlichen Klassendienst einzuführen, der für Fragen rund um BYOD zuständig ist. Selbst wenn das Problem nicht direkt vor Ort gelöst werden kann, kann es dann ans Team vom Technik-Café weitergeben und dort dokumentiert werden.
  • Angebote für Eltern: Auch bei Eltern besteht ggf. der Wunsch für eine Unterstützung und einen Austausch, wie man zu Hause mit der Nutzung des Geräts umgehen soll.
  • Medienscouts: Parallel zur Nutzung von digitalen Endgeräten im regulären Unterricht unterstützen uns schon seit Jahren die Medienscouts beim Erwerb von Medienkompetenz. Diese Arbeit wird weiter fortgeführt.

Es handelt sich bei der Digitalisierung um einen Prozess. Das bedeutet auch, dass u.U. nicht alles von Anfang an direkt so läuft und klappt, wie es gewünscht oder vorgestellt war. So fehlen z.B. in manchen Räumen noch die Präsentationsmöglichkeiten, daher ist die Nutzung der Geräte als digitale Tafel noch nicht so umsetzbar, wie wir uns das wünschen. Wie bei allen Prozessen, kann es Rückschritte, Fehltritte und Umwege geben. Wir wollen diesen Prozess gemeinsam gestalten und die digitalen Kompetenzen nicht nur in der Theorie oder ganz selten an ausgewählten Beispielen erproben (z.B. eine Stunde mit Tabellenkalkulation). Ganz konkret für den schulischen Alltag bedeutet das, dass die Möglichkeit geschaffen wird jederzeit digital zu arbeiten. In manchen Fächern wird das öfter und einfacher der Fall sein. In anderen Fächern wird vielleicht hauptsächlich weiter analog gearbeitet werden, wo es sinnvoll und notwendig ist. Alle Fächer haben dabei andere Anwendungszwecke und Möglichkeiten.

Erläuterung der Gründe für die Wahl unserer digitalen Werkzeuge

In Zeiten der Digitalisierung ist es auch Aufgabe der Schule ein selbstbestimmtes Leben in der digitalen Welt zu ermöglichen und den Kindern Kompetenzen an die Hand zu geben, sich darin zurechtzufinden.

Wenn eine Schule digital arbeiten möchte, gibt es ganz verschiedene Angebote, aus denen man wählen kann. Jede Software hat ihre Stärken und Schwächen, die man gegeneinander abwägen muss. Deswegen ist die Wahl auch von Schule zu Schule unterschiedlich, da unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt werden. Diese kurze Auflistung soll die Gründe darlegen, aus welchen Gründen wir uns als Schulgemeinschaft für unsere Tools/Plattformen entschieden haben, um es für alle nachvollziehbar zu machen.

Nachhaltigkeit

Um mit einer Software gewinnbringend zu arbeiten, benötigen alle Beteiligten eine gewisse Einarbeitungszeit und Schulungen. Wenn wir nachhaltig arbeiten wollen, auch im Sinne eines effektiven Einsatzes unser aller Arbeitszeit, muss bei der Wahl auch darauf geachtet werden, wie zukunftssicher und langfristig finanzierbar diese Software ist. Die Kosten für Logineo LMS werden vom Land getragen, sodass wir dort langfristig keine Kosten zu erwarten haben. Die Kosten für BigBlueButton trägt im Moment die Schule, es ist aber zu erwarten, dass nach dem Ende der Pandemie Videokonferenzen nicht mehr einen so großen Stellenwert haben werden, sodass hier weniger bis gar keine Kosten mehr anfallen werden. Bei anderen Anbietern haben wir diese Sicherheit nicht, da viele Firmen während der Pandemie ihre Dienste derzeit kostenlos anbieten. Ob das so bleibt, wissen wir nicht.

Systemunabhängigkeit

Da alle verwendeten Tools für das Lernen auf Distanz browserbasiert sind, können sie unabhängig vom verwendeten Betriebssystem genutzt werden, sodass sich niemand aufgrund der Wahl eines Systems ein bestimmtes Gerät anschaffen muss.

Dezidierter Einsatzzweck

Logineo LMS (basierend auf Moodle) ist ein sogenanntes Lernmanagementsystem, d.h. es ist explizit für den Einsatz an Schulen und Universitäten entwickelt worden und wird flächendeckend eingesetzt. Es bietet viele Möglichkeiten, die andere Systeme an dieser Stelle nicht bieten. Wer sich über die vielfältigen Möglichkeiten informieren möchte, kann dies unter https://moodle.org/ tun.

Kommunikation

Im Schulalltag müssen mit allen Beteiligten regelmäßig und zum Teil kurzfristig Informationen ausgetauscht werden können.

Hierzu nutzen wir für den Vertretungsplan und die Organisation des Elternsprechtags die Plattform WebUntis, die uns einen direkten Abgleich mit der von uns genutzten Verwaltungssoftware ermöglicht.

Informationen, die darüber hinaus mitgeteilt werden, erhält man über die Plattform Sdui, die als Messenger fungiert, sodass man mit allen Gruppen des Schullebens in Kontakt treten kann.

Offenheit

Die zum Lernen verwendete Software, auf denen Moodle, BigBlueButton und EduDocs beruhen, ist sogenannten offene Software (Open Source). Jeder kann den Quellcode einsehen und auch für seine Zwecke anpassen. Somit wird die Software nicht nur von einer Kernorganisation entwickelt und organisiert, es können auch Verbesserungen und Erweiterungen von außen eingereicht werden. Damit kann den Schülerinnen und Schülern auch vermittelt werden, dass man nicht nur als Konsument die digitale Welt nutzt, sondern auch aktiv werden und selbst mitgestalten kann.

Vielfältigkeit als Chance

Ein-System-Lösungen bieten den Vorteil einer leichten und schnellen Orientierung und eines meist reibungslosen Zusammenspiels verschiedener Komponenten. Gerade wenn man in einer neuen Umgebung startet, ist es wichtig sich orientieren zu können. Unser Eindruck ist es, dass nach einer ersten Eingewöhnung die Schülerinnen und Schüler sich orientiert haben und wissen, wo sie die Lerninhalte finden. Auch in der privaten Nutzung bedienen die Schülerinnen und Schüler verschiedene Anwendungen nach kurzer Gewöhnung relativ selbstständig.

Durch die Verwendung von verschiedenen Tools lernen die Schülerinnen und Schüler auch Kompetenzen, die sie im weiteren Leben benötigen: Verschiedene Wege führen zum Ziel, Abwägung, welcher Weg für die gegebene Aufgabe der effektivste ist, Kritikfähigkeit, Zusammenarbeiten und Kommunikation auf verschiedenen Plattformen, Anpassen an neue Umgebungen, Problemlösekompetenz und Selbstständigkeit. Natürlich wollen wir die Schülerinnen und Schüler dabei nicht alleine lassen, sondern Hilfestellungen geben und bei Fragen und Problemen helfen.

Schnelle Ansprechpartner und kompetente Hilfe

Bei jeder Lösung kommt es unweigerlich zu technischen Problemen. Hier war es für uns wichtig, direkte Ansprechpartner zu haben, die bei Problemen zeitnah helfen. Die gemachten Erfahrungen bestätigen uns, dass wir mit Teckids e.V., EduDocs und dem Land als Anbieter von Logineo LMS die richtige Wahl getroffen haben, da z.T. direkt an Wochenenden oder bis spät in die Nacht eine Erreichbarkeit und die Behebung von technischen Problemen möglich war. Die Hilfe vor Ort wird durch das Technik-Café für Schülerinnen und Schülern sichergestellt. Dort gibt es einmal pro Woche einen Anlaufpunkt, an dem man konkrete Fragen stellen kann. Außerdem sind wir per E-Mail für die verschiedenen Plattformen auch für Eltern erreichbar.

Datenschutz

Die Rechtslage ist im Moment nicht eindeutig in Bezug auf den Einsatz von Plattformen von US-Anbietern, da durch das Schrems-II-Urteil der Privacy Shield für ungültig erklärt wurde. Zusätzlich kommt erschwerend hinzu, dass viele Unternehmen nicht transparent darlegen, welche Daten bei der Nutzung ihrer Dienste erhoben werden. Die Meinungen der Rechtsexperten reichen hier von einem kompletten Verbot in einzelnen Bundesländern bis zu einem geduldeten Einsatz während der Pandemie. Beispielsweise hat die Landesregierung NRW auf ihrer Seite kein explizites Verbot ausgesprochen, rät aber von einem Einsatz z.B. von MS365 ab.

Einige Bundesländer (z.B. Baden-Württemberg, Hessen und Bayern) haben bereits den Einsatz an ihren Schulen untersagt.

Auch aus diesem Grund haben wir uns für Plattformen entschieden, die datenschutzrechtlich unbedenklich sind und langfristig datensparsam eingesetzt werden können (Stichwort Nachhaltigkeit). Wir werden die Entwicklung in diesem Bereich aber weiter aufmerksam verfolgen.

Datensparsamkeit und Bereitschaft zur Nutzung

Durch die Schulpflicht ergibt sich in der Schule eine andere Situation als im privaten oder beruflichen Umfeld. Jeder ist verpflichtet, die Schule zu besuchen, somit kann niemand dazu gezwungen werden einen Dienst zu nutzen, dem er nicht zustimmt. Deswegen halten wir es für wichtig, Dienste zu nutzen, die datensparsam sind, d.h. nur so viele Daten wie nötig erheben. Die einzigen Plattformen, bei dem die Schülerinnen und Schüler mit vollständigem Namen angemeldet sind, sind Logineo LMS, SDUI und WebUntis, die von deutschen Anbietern bereit gestellt werden.

Wir sind der festen Überzeugung sowohl im Kollegium als auch in der Schüler- und Elternschaft eine größere Bereitschaft zur Nutzung der Dienste zu erreichen, wenn wir datensparsame Dienste nutzen. Sobald wir kein Einverständnis für den Einsatz einer anderen Plattform erhalten würden, müssten wir das Lernen im Präsenzunterricht anpassen, da durch eine Nichteinwilligung zurecht keine Nachteile entstehen dürfen. Das wäre mit einem erhöhten Aufwand für alle verbunden.

Bei weiteren Fragen zum Thema Digitalisierung wenden Sie sich bitte an digitalisierung@humboldtgymnasium-solingen.de.